Zeitmangel – Warum immer weniger Zeit für die Patientenversorgung bleibt

Inhaltsverzeichnis

Der Arztzeitmangel stellt ein wachsendes Problem in der medizinischen Versorgung dar. In den letzten Jahren ist die verfügbare Zeit eines Arztes für die Betreuung von Patientinnen und Patienten kontinuierlich gesunken. Diese Entwicklung hat verschiedene Ursachen und wirkt sich auf das Versorgungsniveau aus. In diesem Blogpost werden wir die Gründe für einen solchen Zeitmangel bei Ärzten untersuchen und mögliche Maßnahmen diskutieren, um diesem Problem entgegenzuwirken. Unser aller Ziel muss es sein eine starke ambulante Versorgung zu sichern und geeignete Rahmenbedingungen zu gestalten.

Ursachen für den Zeitmangel bei Ärztinnen und Ärzten

Der Arztzeitmangel hat mehrere Ursachen und die differenzierte Betrachtung dieser Faktoren ist sinnführend, möchte man konkrete Handlungspersektiven erarbeiten. Eine davon ist die veränderte Arbeitszeitgestaltung von Ärztinnen und Ärzten. Immer mehr Ärzte bevorzugen eine andere gewichtung der Work-Life-Balance und entscheiden sich für Teilzeitarbeit. Vor diesem Hintergrund ist eine Anstellung statt einer selbstständigen Tätigkeit ebenfalls immer öfter gewünscht. Dies führt dazu, dass weniger Ärzte weniger Zeit für die Patientenversorgung zur Verfügung haben. Zusätzlich hat sich das Durchschnittsalter der Ärzteschaft erhöht. Was folgt, ist, dass viele ältere Ärzte aus dem Beruf ausscheiden und es mehr Ärzte in Teilzeit gibt um diese Stundenkontingenete auszugleichen.

Demografischer Wandel und die Auswirkungen

Der demografische Wandel betrifft auch die Ärzteschaft. Der Anteil älterer Ärzte ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, was vor allem in ländlichen Gebieten zu einem hohen Durchschnittsalter der Hausärzte führt. Dies hat zur Folge, dass in den kommenden Jahren viele Praxen einen Nachfolger suchen werden. Die steigende Anzahl unbesetzter Praxen und der damit einhergehende Mangel an Ärzten insgesamt, wirkt sich direkt auf die Anzahl an Arztzeit aus und verschärft den Zeitmangel zusätzlich. Wir werden uns also Fragen stellen müssen zur Struktur dieses Arbeitsumfeldes, der Zeiteinteilung und Aufgabenverteilung. Auch der Einsatz von digitalen Anwendungen, die besonders zeitschonend sind, werden immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Auswirkungen der Niederlassungssituation

Die Niederlassungssituation spielt ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung des Arztzeit-Mangels. Immer weniger junge Ärzte entscheiden sich für eine selb stständige Tätigkeit aufgrund der Belastungen durch Bürokratie, Haftungsansprüche und unattraktiver Rahmenbedingungen. Dies führt zu einem Rückgang der Anzahl niedergelassener Ärzte und hat Auswirkungen auf das Versorgungsniveau. Der Ruf nach einer starken ambulanten Versorgung wird unter Einnbezug von demografischen Aspekten noch brenzliger, wenn wir Regionen mit Risikofaktoren der Unterversorgung absehen können.

Maßnahmen gegen den Zeitmangel

Um dem Arztzeit-Mangel entgegenzuwirken, sind verschiedene Maßnahmen notwendig. Eine Möglichkeit besteht darin, mehr Ärzte auszubilden und die Zugangsvoraussetzungen hierfür zu erleichtern. Anreize für eine Niederlassung zu schaffen, muss ebenfalls zu dem Maßnahmenkatalog gehören, um die Versorgungslücken zu schließen. Zusätzlich sollten Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die Attraktivität der Niederlassung zu erhöhen und die Belastung durch Bürokratie zu verringern. Die Förderung von Arbeitgebermodellen und flexiblen Arbeitszeitmodellen könnte ebenfalls dazu beitragen, den Arztzeit-Mangel zu mildern. Das heißt auch Teilzeitärzten als wahre Alternative zu sehen und sie als gewichtigen Teil der Arztversorgung mitzudenken.

Fazit

Der Zeitmangel von Ärztinnen und Ärzten ist unweigerlich verbunden mit einem Mangel an Fachpersonal per se. Dieser Mangel hat negative Auswirkungen auf die Versorgung von Patientinnen und Patienten. Durch eine Vielzahl von Gründen wie veränderte Arbeitszeitmodelle, dem demografische Wandel und der Fragmentierung der Versorgung leidet die verfügbare Zeit der Ärzte und folglich die Patientenversorgung. Es ist daher wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um dem Arztzeit-Mangel entgegenzuwirken. Eine bessere Ausbildung von Ärzten, attraktivere Rahmenbedingungen für eine Niederlassung und die Reduzierung der bürokratischen Belastung können dabei helfen, die Situation zu verbessern. Digitale Anwendungen, die diese Aspekten zudienlich sind werden sich ebenfalls am Markt etablieren, hierzu gehört auch der Aspekt der Interoperablität der Systeme. Nur im Zusammenspiel aller dieser Faktoren kann eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung langfristig gewährleistet werden.

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